In einer Phase des strukturellen Wandels unserer Pfarrei (Zusammenführung von ehemals vier Pfarreien zu einer Pfarrei, Leitbildentwicklung, Erstellung und Umsetzung des Immobilienkonzeptes) hatten der Pfarrgemeinderat und das pastorale Team sich bewusst entschlossen, an dem Bistumsprojekt "Lokale Kirchenentwicklung mit Impulsen aus der Weltkirche" teilzunehmen. Im November 2014 startete das Projekt, an dem neben St. Marien auch die Pfarreiengemeinschaft Bernkastel-Kues und die Pfarrei St. Rupert und St. Hildegard Bingerbrück (Pfarreiengemeinschaft Rupertsberg) teilnahmen. Es war ein interessanter Weg, der uns die Möglichkeit erschloss, in einem begleiteten Prozess mit pastoralen Erfahrungen von Basisgemeinden und kleinen christlichen Gemeinschaften vertraut zu werden.
Auf Studienreisen nach Bolivien (Bericht der Bischöflichen Pressestelle) und Indien ließen wir uns von neuen Formen des katholischen Gemeindelebens inspirieren. Kirche soll nicht mehr nur durch Gebäude, sondern vor allem durch Personen sichtbar werden, die mit und unter ihren Mitmenschen aktiv sind und als Getaufte selbstverantwortlich Kirche vor Ort mitgestalten. In St. Marien sind viele kleine Initiativen entstanden, um Kirche zu den Menschen zu bringen (z.B. Palmstraußaktion auf dem Stummplatz, Fronleichnam anders, Nikolaus im Saarpark-Center, Christkind on tour, Lichtbringeraktion, …).
Darüber hinaus sind zwei Glaubensgruppen entstanden.
Eine Gruppe, die unter der Leitung von Herrn Gerhard Scheer Wortgottesdienste intensiv vorbereitet und durchführt. Weil man gemeinsam mit Jesus unterwegs ist und einkehrt, Wort und Brot teilt trägt die Gruppe den Namen „Emmaus“. Sie führt auch soziale Projekt durch und bereichert so das Leben der Pfarrei.
Die zweite Gruppe „Refugio Christi“ wurde von Frau Pia Geißner und Frau Monika Buchmann ins Leben gerufen. Inspiriert durch die Erzählungen aus Bolivien und Indien hat sie sich die urchristlichen Gemeinden neu zum Vorbild gemacht. Refugio Christi trifft sich bei wechselnden Gastgebern zuhause. Es werden persönliche Fragen, Anliegen und Themen gesammelt, ausgelost und besprochen, jeder soll und darf sich äußern. Zum gemeinsamen Essen bringt jeder etwas mit und „es ist wie bei der biblischen Brotvermehrung“.
Das Bistumsprojekt, das unsere Pfarrei sehr bereichert hat dauerte drei Jahre (2014-2017) und geht weiter …