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Pfarrei St. Marien, Neunkirchen:1. Advent

Gedanken zum 1. Advent
1 Advent
Datum:
29. Nov. 2024
Von:
Pfarrer Bernd Seibel

Liebe Mitchristen,

Ende Oktober fuhr ich durch eine Ortschaft und entdeckte im Vorgarten eines Hauses einen Tannenbaum, der bereits mit Weihnachtsbeleuchtung geschmückt war. Das überraschte mich sehr, und ich dachte: Es ist wie in den Geschäften, in denen schon Monate vor Weihnachten weihnachtliche Dekorationen und Produkte auftauchen. Es scheint, als könnten viele kaum abwarten, die Weihnachtsstimmung zu verbreiten. Sicherlich kann man sich darüber beklagen, dass dies nicht wirklich dem Geist des Weihnachtsfestes entspricht – und sogar der Advent als Zeit der Vorbereitung rückt in den Hintergrund. Die eigentliche Weihnachtszeit beginnt schließlich erst am 25. Dezember.

Dennoch glaube ich, dass mehr dahintersteckt als nur ein Konsumgedanke bei den Menschen, die schon im September Weihnachtsprodukte kaufen oder im Oktober ihren Baum schmücken. Viele sehen in Weihnachten eine Zeit der Besinnlichkeit, des Feierns mit der Familie und des Friedens. Selbst für Menschen, die heute weniger religiös geprägt sind, hat das Weihnachtsfest einen hohen Stellenwert. Diese Sehnsucht nach einem positiven Unterbrechen des Alltags zieht die Menschen jedes Jahr aufs Neue dazu, schon früh dieses Fest und seine Bedeutung in den Blick zu nehmen. Ob sich diese Sehnsucht letztlich erfüllt, muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden.

Weihnachten weckt eine Sehnsucht. Welche Sehnsucht tragen Sie in sich?

„Das Volk, das in der Finsternis lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnen, strahlt ein Licht auf.“ (Jesaja 9,1) Das Volk Israel im Alten Testament erwartete ein Licht, das ihre Dunkelheit durchbrechen würde. Diese Worte sprechen von Hoffnung – von der Zuversicht, dass die Dunkelheit einem Lichtstrahl weicht.

Für uns Christen erfüllt sich diese Sehnsucht in der Geburt Christi an Weihnachten. Doch auch heute bleibt viel Dunkelheit in unserer Welt. Bitten wir darum, dass Gottes Licht uns und die Dunkelheiten dieser Welt erhellt.

Ihr Pastor Bernd Seibel